Eine Patchwork-Familie benötigt bis zu 5 Jahren, um sich zu konsolidieren

Wenn Eltern sich trennen, gerät im Besonderem die Welt der Kinder aus den Fugen. Die Stabilität und die Sicherheit, die sie in ihrer Kernfamilie gelebt haben, ist nicht mehr gegeben, sie verlieren die Orientierung und fühlen sich hilflos, während Erwachsene solch eine einschneidende Veränderung durch ihre Erfahrungen und Reflektionsfähigkeit besser handhaben können.

Eine Patchwork-Familie ist ein komplexes System, das eine neue Ordnung mit sich bringt.
Die Rollen aller Systemmitglieder müssen neu geklärt werden. Das bedeutet ein hoher Kommunikationsbedarf mit viel Offenheit, Geduld und Eingehen auf verschiedenen Bedürfnissen ist nötig.

Dabei ist es sehr wichtig zu beachten, dass Kinder eine natürliche und unverhandelbare Loyalitätslinie zu den leiblichen Eltern haben. Es ist ratsam, auf diese Loyalität besonders acht zu geben, da sie eine starke Bindung darstellt, mit der sich Kinder identifizieren. Durch diese Bindung erkennen und begreifen sie sich. Wird diese Loyalität, zum Bsp. zum getrenntlebenden Elternteil missachtet, ruft es unweigerlich Widerstand bei den Kindern hervor und es erschwert die Bildung des neuen Systems der Patchwork-Familie.

Eine Beziehung zwischen Menschen muss langsam wachsen, besonders zwischen Patchwork-Kindern und Patchwork-Eltern. Neue Partnerschaften sind auf einen guten Weg, wenn sie sich einander Zeit geben, eher beobachten und sich zurücknehmen im neuem System, wenn sie die Erziehungszuständigkeiten klären und kommunizieren und die gemeinsam aufgestellten Regeln gelebt und erlebt werden. Daher ist es wichtig, dass neue Partner/in erst ab einer bestimmten Ernsthaftigkeit und bei einer auf Dauer angelegten Beziehung die Kinder zu integrieren.

Sara Gran – Systemische Familientherapeutin

Praxis für Systemische Therapie
Einzel, Paar und Familientherapie
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